Morgendlicher Spaziergang in der Vorpommerschen Provinz. Und dann ...
Diesmal verlaufe ich mich nicht.
Denn diesmal bin ich nur im Nachbarort unterwegs, habe Heimvorteil und die Pelztiere mit dabei.

Romantische Nebel-Fotos kann ich auch zuhause schießen:


Und auch betagte Bäume ablichten:


Eine Natur-Kultur-Skulptur, die aussieht wie ein künstlerischer Torso:


Dennoch: Diesen Weg bin ich zum ersten Mal gegangen:


Endlich mal wieder ein Foto von den Pelztieren:


Und dann muss ich ein Pelztier aus dem Graben retten.
Tobi und Nelly sind nun schon über 14 Jahre bei uns, ihr genaues Alter ist unbekannt. Aber sie sind schon sehr sehr alt.
Nelly ist taub und halbblind und das Hinterteil macht nicht mehr alles mit. Unterwegs ist sie allerdings immer noch ausdauernd. Tobi kommt zwar noch die Treppe hoch, aber fiept immer, wenn er wieder runter muss. Helfen läßt er sich jedoch nicht.
Seit ich weiß, dass Nelly nichts mehr hört, hat das Spazierengehen eine ganz neue Wendung genommen.
Ich bleibe stehen und warte auf sie, dass sie nicht den Anschluss verliert. Denn wenn sie ihn verliert, rennt sie wie verrückt in die Richtung, in die sie mich vermutet und ist dann schlecht wieder einzuholen. Zum Glück findet sie immer nach Hause.
Ich mache dann große Gesten und rudere mit den Armen, als wollte ich einen ganzen Gospelchor von 80 Personen dirigieren. Wenn Nelly mich dann wieder gefunden hat, bleibt sie ganz nah bei mir, damit ich ihr nicht wieder verloren gehen. So ein braves Tier.

Heute morgen musste sie jedenfalls in den Graben rennen. Wasser saufen, baden, ordentlich einsauen, das gehört nunmal zu einem anständigen Spaziergang dazu.
Tobi hinterher. Tobi kam wieder hoch, Nelly nicht. Die Hinterpfoten im Graben, die Vorderpfoten an der Böschung, keine Kraft, keine Chance.
Ich musste sie also retten.

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al bern, Sonntag, 31. März 2019, 01:00
Schön geschildert, diese Nähe zu den Tieren.

witchit, Samstag, 6. April 2019, 23:56
Danke