Mohrle wird kastriert / Entfesselungskünstlerin
Unsere Mohrle ist nun alt genug und als Freigängerin ja auch entsprechend gefährdet. Ich terminiere also den Besuch in der Tierarztpraxis.

Morgens hingebracht, abends abgeholt.
Mohrle präsentiert sich mit einer neumodischen Bauchbinde. Meine alte Katze hatte sowas nicht...

Mohrle kann auch mit diesem Unding von Bauchbinde nicht richtig laufen. Es ist mit Klettverschluss an den Vorder- und Hinterläufen befestigt und ausserdem noch mehrfach am Rücken.

Mohrle fällt immer auf den Rücken, wenn sie sich bewegt. Von Springen garkeine Rede.

Am nächsten Tag hat Mohrle es geschafft, die Arme zu befreien. Wir erscheinen erneut bei der Tierärztin zur Wundkontrolle und die Bauchbinde/Ganzkörper-Zwangsjacke wird wieder fixiert.

Mohrle gibt auf. Sie sitzt apathisch rum, akzeptiert das Kissen, mag nicht essen oder trinken und muss sogar zum Katzenklo getragen werden. Die Lebensfreude sinkt immer weiter, es ist zum Herzerbarmen, das Tier anzusehen. Wir können es nicht mit ansehen.

Ich google. Und beschließe darufhin, die Zwangsjacke am Tag 5 abzunehmen, wenn die Katze nicht endlich frißt und läuft. Die alte Dame lockert die Klettverschlüsse ein wenig. 5 Minuten später hat sich Mohrle komplett selbst befreit.

Voller Freude springt und rennt sie durch die Gegend, entwischt durch die Haustür ins Freie und springt voller Lebensfreude immerzu an uns vorbei, über die Straße und wieder zurück. Nur mit Katzenhaschisch schaffen wir es, sie anzulocken und schliesslich zu greifen und wieder ins Haus zu schaffen. Mohrle hat übrigens überhaupt keine Zeit, sich mit ihrer Wunde zu beschäftigen.

Der Kontroll-Arztbesuch zum Fäden ziehen steht noch aus, aber eine solche Quälerei lasse ich keiner Katze mehr antun!

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