Sonntag, 5. März 2017
Von Parkplätzen und Zugverbindungen
Einmal Arsch der Welt und zurück bitte.
Wenn es von Berlin aus geht, kannste das Ostseeticket kaufen. Mit Bahncard 25 sind das noch 33 EURO.
Andersrum fahren, also weg von der Ostsee und wieder dorthin zurück, geht nicht.
Muss man nicht verstehen, ist aber so.

Wenn ein IC oder ICE fährt, gibts eine Tour mit der Bahn schon für 14,95 EURO für Bahncard 25 Besitzer.
Aber wann fährt der schon zum A.d.W.?

Die Bahn fährt ab sofort bis nächstes Jahr von Gesundbrunnen über Lichtenberg (!) nach Bernau.
Dauert nur schlappe 20 Minuten länger, damit nach Ende der Bauarbeiten die Fahrt bis Stralsund 30 Minuten schneller wird. Ich muss also ein Jahr lang länger unterwegs sein, um dann im Folgejahr die Zeit wieder einzusparen.
Muss man nicht mögen, ist aber so.

Auto geht schneller als Bahn.
Dafür kann ich nicht gleichzeitig fahren und arbeiten oder lesen oder schlafen.
Maximal Hörbücher oder selber denken.
Aber wer kann schon beim Auto fahren anständig denken, so dass man es Arbeit nennen könnte?
Mag ich nicht, ist aber so.

Parkplätze in Berlin sind Goldstaub.
Eine Parkerlaubnis zu haben bedeutet noch lange nicht einen Parkplatz zu finden.
Ein durchschnittlicher Parkplatz in Berlin ist weniger als 2 Minuten frei.
In dieser Zeit schafft es keine Parkplatz-App, ihn frei zu melden, weshalb alle Parkplatz-Apps in Berlin an diesem Umstand scheitern müssen.
Also selbst die Augen offen halten.
Und versucht das mal am Sonntag abend.
Denn wer will schon Montag früh mit dem Auto von A.d.W. nach Berlin fahren?

Bei meinem ersten Versuch brauchte ich 15 Minuten und war kurz davor, zum P+R zu fahren und mit der S-Bahn zurückzukommen.
Dann fand ich doch eine Lücke, in die mehr als ein Smart passte.
Ich war nicht wählerisch, auch wenn ich 19 Minuten mit meinem Köfferchen über Bürgersteige rollen musste.

Bei meinem 2. Versuch gelang mir der ultimative Coup:
Auf meiner Straße sah ich in 100 Meter Entfernung ein Auto rausfahren, die Lücke war meine!
Ich war so stolz wie schon lange nicht mehr.
Nur dumm, dass der Parkplatz ab Montag Mittag zum Be- und Entladen freigehalten werden muss.
Aber kommt Zeit, kommt Rat.
Montag morgen fuhr ich los auf gut Glück und fand tatsächlich 10 Meter weiter eine anständige Parklücke.
Es war ein herrliches Gefühl. Als hätte ich einen 7-köpfigen Drachen getötet.
Ich, Parkplatzheld in Berlin.

Ihr könnt Euch sicher gut vorstellen, dass ich das Auto die Woche über keinen Millimeter mehr bewegt habe.
Tatsächlich spielte ich mehrmals mit dem Gedanken, mit dem Zug zurückzufahren, um länger in den Genuss des Parkplatzes zu kommen.
Irgendetwas hielt mich jedoch davon ab.

Am Abreisetag fuhr ich nach der Arbeit mit der Straßenbahn zurück zum Auto, um von "meinem" Parkplatz dann direkt nach Hause zu düsen.
Zuhause parkte ich wie immer im Carport ein.
Kein 7köpfiger Drachen, keine Herausforderung.

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