Sonntag, 18. Juli 2010
Lyme Regis
Lyme Regis ist ein Städtchen an der Südküste von Devon.
Um dorthin zu gelangen, heisst es erstmal eine gut zweieinhalbstündige Autofahrt unternehmen. Erst Schnellstraße, dann an stonehenge vorbei.
Die letzte Stunde immer auf schmalen Straßen durch die hügelige Landschaft schlängeln, durch romantische Täler, voll von Bäumen beschattete Straßen, schnuckelige Städtchen und Dörfer und natürlich an jeder Menge Hecken vorbei.

Steinreich ist die Gegend um Lyme Regis! Steinreich und reich an Fossilien.
Hier ein Künstler, der Steine balanciert.
ein Künstler balanciert Steine am Stand
Die meisten Leute sind aber wegen diesem hier:
Versteinerung
natürlich die Westentaschen-Variante davon.
Dazu nehmen die Leute ihre Geologen-Hämmerchen mit und hämmern wahllos auf alle grauen Steine ein in der Hoffnung auf Fossilfunde. Und die Steine tun ihnen den Gefallen und fallen in schmale Scheiben auseinander.

Nicht umsonst nennt man die Küste dort die Jurassic-Coast. Sie gehört zum Weltkulturerbe. Wobei ich noch nie kapiert habe, wie Natur zu Kultur-Erbe gehören kann. Aber egal.
Hier sind sogar die Pflanzen direkt dem Jura entsprungen.
Farne
Es gibt Farne und Schachtelhalme.
Ich unterhalte mich nett mit einem Wanderer. Genauer gesagt er fragt mich aus. Und ich lerne wieder was dazu: "Boffin" und "I'd rather spend a week with someone than a fortnight". Ich revanchiere mich mit "Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen".

Aber Lyme Regis ist auch ein ganz normales englisches Seebad mit Strandpromenade.
Promenade
Englisches Eis ist lecker, Fish & Chips ist auch okay. Wobei ich gerade noch verhindern kann, dass sie mir das mit Essig verhunzen. Dafür muss ich den Ketchup extra bezahlen.

Hier ein Blick auf den Hafen vom Jane-Austen-Garten aus gesehen. Mit der typischen Palme im Vordergrund, die in allen Bädern zu finden ist.
der Strand vom Jane Austen Garten aus gesehen
Wo wir schon im Garten sind, hier noch ein Blick auf die Küste in Richtung Ost.
Blick auf die Küste vom Garten

Es gibt auch hier Camper mit allen Arten von Campingwagen oder mit kleinen Hütten, die wie Perlenketten aneinandergereiht sind.
Die Camper

Der Coast-Path nach Ost ist leider gesperrt wegen Geröll. Die Küste lebt eben. Wind und Wasser zollen ihren Tribut.
Zum Baden ist es mir zu kalt. Bin wohl pool-verzärtelt. Hier gehen eh alle nur mit Neoprenanzug baden und das ist wohl auch das passende Outfit für das Wasser.
Bei Ebbe macht das Fossiliensuchen dann besonders Spass, weil dann das Wattenmeer freiliegt. Es gibt alles was das Herz begehrt: Sand, Modder, Steine von klein bis riesig, Felsen, stinkende Algen, Muscheln.

Am Abend dann stelle ich fest, dass mein Heimweh nach der Ostsee immer noch da ist. Oder vielleicht will ich einfach nur nach Hause (Vorpommern)?

Übernachtung ist nun nicht mehr zu bekommen. "No Vacancies" auf allen Schildern. Zuhause (England) komme ich gerade recht: Der Däne aus den En Suite Zimmer (Zimmer mit eigenem Bad) hat Geburtstag und alle sitzen an langer Tafel und für mich ist auch genug da. Und es ist alles selbst gekocht und schmeckt richtig gut. Sie nennen es Roast. Aber es gibt natürlich auch jede Menge Vegetables, bei den Engländern wird eh nicht so viel Fleisch gegessen.
Tja und dann tanzt mal wieder der Bär. Die WII läuft auf Hochtouren, erst Band, dann Tanz.

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Samstag, 12. Juni 2010
Die Jagd nach dem Schweinehund
So bin ich nun also auf der Jagd nach dem Schweinehund.
Ich stelle mir vor, das etwa so wie die Ghostbusters zu machen. Mein Werkzeug ist die Kamera. Wenn ich es schon kaum schaffe, ein Kaninchen zu fotografieren, wie schwer muss es dann erst sein, einen echten Schweinehund zu erwischen? Und wenn ich ihn dann habe, wird er in der Kamera eingesperrt und nie wieder rausgelassen. Klingt doch logisch, oder?

Aber wie sieht der Schweinehund aus? So wirklich weiss ich es nicht. All die Bilder im Internet über den Schweinehund sind reine Phantasie. Mein Schweinehund sieht so ganz bestimmt nicht aus!

Also dachte ich mir: Ich werde mal einen Steckbrief machen und eine Belohnung ausloben.
WANTED!
Schweinehund

Tja ,aber viel weiter kam ich dann nicht.
Also ging ich die Sache wissenschaftlich an. Welche Informationen liegen vor? Welche Vermutungen lassen sich mithilfe des Internet und vom Hörensagen treffen? Hier das Ergebnis, ein echtes handgeschriebenes Mindmap:
Schweinehund Mindmap

Heute war ich tatsächlich im Pool, allerdings erst nach der Arbeit. Morgens war es mir dann doch entsetzlich zu kalt. Aber vielleicht hat sich ja doch der Schweinehund ganz in der Nähe versteckt?

Abends war ich dann noch meinen beliebten Freitag-Abend-Spaziergang machen und auf Fotopirsch. Schaut genau hin, vielleicht ist ja der Schweinehund dabei?

Hier der Tümpel hinterm Haus:
Tümpel

Gegenlicht:
Gegenlicht

Bärenklau an der Themse:
Bärenklau an der Themse

Brücke, die 6,5 Tonnen tragen kann:
Brücke 6,5t
Ich würd's nicht drauf ankommen lassen.

Ein Hausboot mit Antenne:
Hausboot auf der Themse
Ich würd mal sagen, Westempfang ist okay. Aber mal im Ernst: Hier gibt es irre viele Hausboote und die meisten haben gleich einen Dachgarten, also ein paar Blumentöpfe obendrauf stehn.

Mohn:
Mohn

Himmel:
Himmel

und zurück am Tümpel:
Tümpel

Gute Nacht!

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Mittwoch, 26. Mai 2010
Heute ein Fotoquiz
in der Hoffnung, dass jemand kommentiert ;-)

what's that?
Die ersten beide Bilder sind ähnliche Objekte, sie stammen sozusagen aus der gleichen Familie.
What's that?

Die nächsten beiden Bilder gehören irgendwie zusammen. Sie sind sozusagen verschiedene Generationen eines Familienmitgliedes.
What's that?
Na, eine Idee?
What's that?
Dieses sollte am einfachsten sein und dann vielleicht (?) auch die Fotos davor.

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Samstag, 15. Mai 2010
Die englische Hecke im Frühjahr
Wie vor langer Zeit versprochen heute eine kleine englische Heckenkunde:
Hecke mit Hühnchen
Erwähnte ich schon, dass es allerlei wilde Tiere in Oxfordshire gibt? Dieses hier kam immer näher und hat mich am Ende auch noch angemacht: "gock gock gock, warum hast Du kein Futter für mich?"

Diese Hecke wächst weit über die Mauer
Diese Hecke ist immergrün, wunderbar geschnitten und wächst weit über die Mauer hinweg nach obe und seitlich.

Hier eine romatische Hecke im wunderschönen Monat Mai:
Hier eine romatische Hecke im wunderschönen Monat Mai

Die Hecke bei meinem Farmhaus ist eher aus verschiedenen Büschen zusammengesetz und sieht an einer Stelle so aus:
Die Hecke bei meinem Farmhaus
In "meiner" Hecke bei "meinem" Farmhaus wohnen natürlich Kaninchen. Die Kaninchen haben jetzt Junge und die Jungen sind ziemlich unvorsichtig. Kann leicht sein, dass sich noch eins in meine Kamera verirrt. Wer weiss?

Und die Hecke als Feldbegrenzung ganz traditionell und im Bild mehrfach zu sehen:
die Hecke als Feldbegrenzung ganz traditionell

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Donnerstag, 8. April 2010
Ausflug zum Project Timescape
Nur 10 Meilen von hier hinter dem Dörfchen Wittenham liegen 2 Hügel: der Castle Hill und hinter den Wittenham Clumps der Round Hill.



Und was sehen wir von dort? Die Peene, ähm, die Themse!



So sieht die Umgebung aus:



Ich kann bis zu meinem Institut sehen und bis zum nahegelegenen Gas-Kraftwerk, das u.a. Strom für unser Experiment liefert. Aber wer will schon ein Gaskraftwerk oder Bürogebäude fotografieren?

Im Projekt Timescape befindet sich ein Arboretum, Arboretum ;-)
Dieses ist ein Baum-Arboretum. Die Briten haben in Oxfordshire einheimische Bäume und Hecken gepflanzt. Einige Namen kann ich verstehen,erahnen oder kenne ich sogar. Rotdorn, Weissdorn, Vogelkirsche, Hartriegel, diverse Ahorn-Sorten. Meine Biologie-Kenntnisse, auf die ich schon ein wenig stolz bin, sind aber bei Weitem nicht ausreichend.
Noch ist das Arboretum unspektakulär, aber wenn erst die Blätter sprießen und die Bäumchen etwas größer sind, ist es sicher toll.

Ich bekomme wieder keinen Kaffee, weil 16:30 alles weggeräumt wird. Gut dass es nicht weit bis nach Hause ist.

Um nach Wittenham zu kommen, muss ich über die Peene, ähm, Themse. Darüber führt eine alte Steinbrücke mit großen Schlaglöchern. Eine Ampel regelt, welche Seite fahren darf, denn die Brücke ist viel zu schmal für Gegenverkehr und die andere Seite ist nicht einsehbar.

Diese Brücke gehört zum Typ "eine der längsten Brücken der Welt". Warum? Wenn man an einem Ende der Brücke steht, kann man das andere Ende der Brücke nicht sehen. Also muss das doch eine der längsten Brücken der Welt sein.

Nach der Fahrt über die Brücke fühle ich mich auch wie in ein anderes Jahrhundert versetzt. Vermutlich deshalb also Timescape. Wahrhaft verschlafene Ecke. Und ich dachte, die Vorpommern sind 50 oder 100 Jahre zurück.

Leider habe ich wieder das Problem, dass ich nicht zeitgleich lenken und fotografieren kann. Das bedeutet, hier muss ich nochmal wiederkommen, um die verträumten Häuschen mit den winzigen Fensterchen aufzunehmen, die wirklich sehr fotogen sind.

Die Gegend gehört zum Northmoor Trust - einem imposanten Teil der North Wessex Downs AONB. Das war der Werbetext. AONB bedeutet Area of Outstanding Natural Beauty (Gebiet von aussergewöhnlicher Naturschönheit).

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Vom Eise befreit
Genauer: vom Schnee befreit ist die Vorpommersche Boddenküste!

Strand bei Ludwigsburg am Greifswalder Bodden

Ein sonniger Karfreitag bescherte uns diesen schönen Ausflug an den Greifswalder Bodden.

Strand bei Ludwigsburg an der Greifswalder Boddenküste

Die Pelztiere durften mit. Als ich am Gründonnerstag um 23:30 ankam, guckten sie mich so erwartungsfreudig an. Daher versprach ich ihnen für den Freitag eine schöne Radtour.

Nach so vielen Themse-Fotos nun auch ein Äquivalent. Das ist nicht die Peene, sondern ein von Bibern angestauter Graben.

der Biberbau am Landgraben

Die Peene ist übrigens Deutschlands Fluß mit dem geringsten Gefälle. Zwischen Quelle und Mündung liegen 200 km Länge und 2m Höhenunterschied. Sieht doch zum Verwechseln ähnlich aus?

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Samstag, 13. März 2010
Stonehenge
Besuch ist da! Immer für einen Ausflug gut. Heute fahren wir nach Stonehenge. Das ist eine gute Stunde Fahrt von Oxford. Mein Navi führt uns auf der Autobahn entlang und schliesslich können wir von der Landstraße die Steine sehen. Um dichter dranzukommen, ist Eintritt fällig.
ein Bild von Stonehenge

Dann können wir Stonehenge von allen Seiten besichtigen und fotografieren. Nur direkt an die Steine kommen wir nicht heran.
Stonehenge im Gegenlicht
Das Wetter ist heute übrigens fast durchgehend sonnig und schön.

Wo wir schon in der Gegend sind, besuchen wir die Stadt Salisbury. Sie is berühmt für ihre Kathedrale, die aber derzeit renoviert wird und kein schönes Fotomotiv abgab. Salisbury ist eine schöne alte Stadt.
In der historischen Altstadt von Salisbury
Es gibt viele Fachwerkhäuser
alte Hausfassade in Salisbury
Wir parkten beim P&R Parkplatz und fuhren mit dem Bus weiter. Das war eine gute Entscheidung. Es war Markttag und wir aßen ein richtiges englisches Mittagessen, was für meinen Besuch etwas gewöhnungsbedürftig war.

Hier einige Frühjahrsboten:
Krokusse, schon am Verblühen Anfang März
Krokusse, schon teilweise verblüht, dazu ein blühender Baum:
ein blühender Baum Anfang März
Und dabei lag Vorpommern bei meiner Abreise immer noch unter einer geschlossenen Schneedecke. Aber das war heute ganz vergessen.

Unser Ausflug in die Cotswolds endete mit einer Besichtigung weiterer Steine: den Steinkreisen in Avebury:
Steinkreis von Avebury
Diese Steine sind alle begehbar und der große Kreis ist so groß, dass ein ganzes Dorf dazwischenpasst. Die Menschen wissen bis heute nicht wirklich, wozu all diese Henge's gedient haben. Dafür gibt es umso mehr Spekulationen zum Thema.

Zum Ausklang des Tages besuchten wir meinen örtlichen Pub, den "Waggons and Horses". Wir tranken ein Pint Ale und aßen - Thai-Büffet.

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Mittwoch, 24. Februar 2010
Natur
Wenn ich Zeit habe, gehe ich spazieren. Meist ist es eher wandern. Während in Deutschland fast überall noch Schnee liegt, ist es hier wärmer und ziemlich feucht. Meine neuen Wanderschuhe sind da gerade richtig.
Oxford und Abingdon und Culham liegen an der Themse. Und dieser Wanderweg führt von Culham dorthin:
ein Wanderweg

Nun musste ich doch testen, was die neue Digitalkamera so alles kann.
Die Themse im Gegenlicht der nachmittäglichen Sonne:
Themse im Zwielicht

Blick ans andere Ufer, weil es grad so schön war:
Themse

Und hier noch das Abendrot der Wolken auf dem Rückweg:
Themse

Wen stört es nach so einem Spaziergang noch, dass das neue Framework sich sperrig zeigt, die Programme einfach nicht compilieren wollen und ich nicht weiss, wo ich anfangen soll? Die Kollegen bedauern mich, denn sie kennen diese Probleme.

Das Naturerlebnis gibt mir Ruhe und Frieden, ich vergesse die Arbeit, entspanne mich, und am nächsten Tag geht es wieder ein kleines Stück voran. Und manchmal auch ein großes.

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