Samstag, 11. September 2010
361.708 EUR
Den hier muss ich noch los werden:

http://authenticorganizations.com/harquail/2010/04/20/resumes-and-bad-judgment-more-bias-than-you-think/

Verheiratete Frauen, die ihren Geburtsnamen behalten, verdienen im Lauf ihres Lebens statistisch die obige Summe mehr als ihre verheirateten Kolleginnen, die den Namen des Mannes bei der Heirat annehmen.

Hier ein link direkt auf die Studie
http://www.stapel.socialpsychology.nl/downloads/Noordewier-et-al-BASP.pdf

Also Mädels, nun wisst ihr bescheid.

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Donnerstag, 9. September 2010
strategisches entrümpeln
Ja, nicht in Oxford, sondern in Vorpommern. Und nicht ich. Bin hier nur Ghostwriter für Teil 1.
Das "Kind" geht studieren und musste daher sein "Kinderzimmer" aufräumen. Es scheute die Arbeit, weil es meinte, es ist ja so viel.

Wieviel Arbeit ist es denn nun wirklich? Anstelle einer mindmap fiel mir diesmal spontan eine WBS ein, also
eine work-breakdown-structure. Damit läßt sich locker die zu erledigende Arbeit in kleinere Brocken zerlegen, die sich dann auch gleich viel besser abschätzen lassen.

Hier also die WBS zum Entrümplen des Zimmers:
*Einsammeln des offen rumliegenden grünen Punkt-Abfalls 1/2 Stunde
*Einsammeln Papierabfälle 10 min
*Einsammeln Restmüll 10 min
*Sortieren der überflüssigen Schulbücher und Unterlagen 1h
*entsorgen derselben 15 min
*Sortieren und abheften der wichtigen Papiere 2h
*Sortieren der Schränke mit dem Spielzeug: je Schrank 30 min a 5 Schränke
*Verschenken oder verkaufen der Spielzeuge: wird delegiert
*staubsaugen 30 min
*Wischen 30 min
alles in allem weniger als 8 Stunden, ist doch gut zu schaffen.

War es auch. Und das Beste: Ich musste nichts machen. Und das Allerbeste: Diese WBS habe ich erst hinterher aufgestellt, weil das "Kind" dies ja affig fand. Mich hat es aber nicht losgelassen, ob meine Aufwandsschätzung und die Realität zueinanderpassen.
So hat dann auch das Staubsaugen wesentlich länger gedauert, wohingegen andere Schätzungen recht grob waren. Insgesamt ist aber die 8 Stunden Marke nicht überschritten worden.

Im Arbeitsleben ist es hingegen mitunter schwierig, alle Arbeitspakete zu bedenken. Da geht schon gern mal ein Teil durch die Lappen, insbesondere wenn Dinge zu erledigen sind, die noch niemand vorher so gemacht hat. Da gibts dann schon einige Unsicherheiten bei den Abschätzungen.

Ich habe mir selbst den Auftrag gegeben, alle angefangenen Projekte möglichst zu beenden. Das deckt sich mit meinem offiziellen Arbeitsauftrag. Das ist schonmal gut so. Ich muss vermutlich auch keine neuen Projekte anfangen, würde eh nicht mehr viel schaffen. Damit werde ich also viel Zeit in Dokumentation investieren dürfen.

Und nebenbei lerne ich dann noch die wichtigen Wörter wie Einstellungsstopp, Frührente, Einsparungen. Also das internationale Arbeitsleben-Vokabular. Ja, Klaus. Es sieht so aus, als wenn unser Platz bald leer bleiben wird. Momentan gibt es die Idee der internen Umschichtung. Also eine Person identifizieren, die alle notwendigen Fähigkeiten und sonst nichts zu tun hat. Also vorerst keine neuen Hydra-Köpfe.

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Dienstag, 7. September 2010
he made my day
Der Haarling hat mich heute, am ersten Arbeitstag nach einer Woche Vorpommern, zum Lachen gebracht:

"We are the victims of our success"

Bedeutet: Wenn Du gut arbeitest, kriegst Du gleich weitere Aufgaben oder sollst es noch besser machen.
Aber vielleicht war das alles nur britischer Humor. Anyway.

Letzte Woche habe ich dafür meinem Gegenüber "seinen Tag verschönert" ("Made my day" kann ich nicht wirklich gut übersetzen) :
Ich sollte (mal wieder) auflisten, was ich so tue, damit es nächstes Jahr jemand anders aufgebrummt bekommt. Ich schrieb u.a.: "I try to make myself redundant.". Und Gegenüber lachte herzhaft.

Dem vorausgegangen waren philosophische Diskussionen, soweit ich das von mir in einer Fremdsprache behaupten kann, dass Software-Leute ihren Job hassen würden und daher alles automatisieren würden, um es nie wieder tun zu müssen. (Zitat der junge Schreckliche) Nachdem dann der Boss vom nickenden Koch beim letzten Pub-Lunch dem zugestimmt hat, hatte ich es eben in diese email geschrieben.

BTW: für den letzten publuch habe ich endlich den "most ugly publunch reminder" aktiviert, um das Gegenüber von dem Herrn Hudson zu überzeugen. Er meint nun immer, ich müsste nicht ihn, sondern den Chef vom Chef vom Chef überzeugen.

Ansonsten: Heul, wenn die Handlungen aus dem Unterbewusstsein ans Bewusstsein hochkommen! Ich bin als Fußgänger derzeit komplett verwirrt, von welcher Seite der Verkehr nun zu erwarten ist. Muss immer erst nachdenken. Ah, bin grad in Vorpommern. Also Rechtsverkehr. Also muss ich links ins Auto einsteigen. Ehrlich, ich wollte von rechts auf den Fahrersitz einsteigen, dabei sitze ich IMMER links, auch hier in England. Hab ja mein Auto nicht umbauen lassen. Das ist richtig Heul, das kostet richtig Nerven.

Vielleicht sollte ich einfach nicht ständig nach Hause fahren. Seufz. Heute abend darf ich das. Bin schliesslich noch keine 24 Stunden wieder in Oxfordshire.
Morgen wird alles wieder gut, denn morgen singe ich im Gospelchor.

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Mittwoch, 18. August 2010
mad cows
>prod madcows
Product: madcows - Multiple Authoritative Datasource Collation Output & Warning System
SU: 15640
Culprit: chah

Der Schuldige ist eine Person, die sich nach Aussage des Gegenübers nur in perl aursdrücken kann (redet noch weniger). Aber zumindest hatte er Spass bei der Arbeit.
Überhaupt diese unix-Typen. Waren damals SEHR witzig. Das Ende von IF heißt FI und das Ende von CASE demzufolge ESAC. ENDIF und ENDCASE wäre ja wohl auch zu obvious gewesen.

Wir haben einen neuen Studenten aus Süddeutschland. Er kann recht gut englisch, aber ich kann besser deutsch.

Dann erreichte mich heute noch ein wirklich lustiger Spam:
"Hallo, ich bin Ihre potentiellen neuen Freund, verpassen Sie nicht mich! ... Nun bin ich auf meinem Weg zu einem guten Mann fur mich zu finden, meinen zukunftigen Ehemann. ... Also, wenn ich nicht storen, und Sie sind an mir interessiert.
By the way Ich bin sehr nettes Madchen, 172 cm, 55 kg Gewicht. ...
" so ging das dann weiter mit der email.

Also der BMI Rechner meint dazu:
Ihr BMI: 18.6
Normaler BMI für Ihr Alter: 20-25
Füttert Sie!!!

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Mittwoch, 28. Juli 2010
Verlernkurve
Könnt Ihr Euch vorstellen, was eine Verlernkurve ist? Das WWW weiss nichts davon. Bis heute, denn heute blogge ich.

Alles fing ganz harmlos an. Ich wollte schummeln und bei meinem heimischen Institut in meinem alten Code etwas nachsehen. Nun habe ich den alten Code auf meinem lokalen PC dort, aber es gibt ja auch noch das Repository, wo alle Beteiligten allen Code sichern und versionieren.

Tja, leider kam ich da dann nicht ran. Warum? Ich hatte vergessen, wie der Computer heißt. Ich hatte vergessen, wie der Pfad ist. Ich hatte vergessen, wie das Kommando zu benutzen ist, ich hatte alles vergessen. Und ich war völlig entsetzt darüber. Kaum ein halbes Jahr woanders und neue Informationen ins Gehirn bekommen, schon sind die alten verschüttet. Aber ich brauche sie doch noch. Und bald wieder!

Ich hatte so sehr gehofft, dass die englischen Informationen friedlich mit den deutschen in meinem Kopf koexistieren könnten. Fehlanzeige.
Es geht einfach nicht. Ich kann nicht gut simultan
* Englisch und Deutsch sprechen
* Englisches und deutsches Keyboard benutzen
* Euro und Pfund finden
* Java und C++ programmieren

Was ich schon gut gelernt habe:
* Links- und Rechtsverkehr
* Fahrrad mit und ohne Rücktritt
* Automatic- und Schaltgetriebe.
Also es geht, aber es kostet was.

Darum also die steile Verlern-Kurve. Wann die Lern-Kurve steil ist, darüber läßt sich ebenso trefflich streiten wie darüber, was denn nun eigentlich Transparenz bedeutet:
http://www.elsvene.de/blog/index.php?/archives/32-Steile-Lernkurve-Schneller-Lernerfolg.html

Nachdem ich keine Verlernkurve gefunden habe, habe ich wenigstens bei "verlernen" ein paar Treffer erzielt. Meist im Bereich Psychologie (Angst verlernen) oder im Bereich Spiele (World of Warcraft: einen Beruf verlernen). Das erstere geht üblicherweise also, indem das Gehirn mit neuen Dingen geprägt wird. Genau was ich hier gerade mache.

Meine eigenen Daemonen (Software-Services, die mit der Automatisierungstechnik sprechen, die niemals ausfällt) machen Sperenzien.

Ein Dämon meldete immer noch alle Sekunde, dass er nicht verbinden kann. Nachdem die Automatisierer das Gerät offensichtlich dauerhaft abgeschaltet haben, haben wir den Dämon nun auch abgeschaltet. Aber erst, nachdem das 2. Filesystem vollgelaufen war und mein Kollege mit dem schwarzen Peter das PFSS (also die Maschine) rebooten musste. Das mit dem Reboot wollte auch nicht so klappen, es mochte sein Zeit-Kommando nicht. Ich habe ihm angeboten, "now" einzutippen. Das hat dann geklappt. Da waren mal Spassvögel am Werk. Irgendwann probiere ich noch mal "later" und "anytime" aus.

Der andere Dämon meldet beim Hochfahren 3 mal in 3 Sekunden Fehler, bevor er tut, was er soll. Das sind die verschiedenen Programmteile(threads), die unabhängig voneinander losgelassen werden, aber trotzdem ist der eine von der information des anderen abhängig. Er versucht dann auf die Anfrage zu antworten, kann es aber noch nicht. Nun tritt ja dieses Problem theoretisch nie auf, weil der Service genauso wie die Automatisierungstechnik immer durchläuft. Trotzdem war der ukrainische Nuschler in meinem Büro und verlangte, dass ich dieses unerhörte Verhalten abstelle. Ich hab ne Weile gebraucht, um das rauszufinden wegen seinem Nuscheln. Lieber hätte ich ja eine email bekommen. Da nuschelt sich schwieriger. Also wie lösen?
Variante 1: der eine Thread muss 3 Sekunden warten (hilft nicht)
Variante 2: der eine Thread wird erst nach dem anderen gestartet (geht nicht)
Variante 3: Der eine thread fragt den anderen an, ob er bereit ist, bevor er reagiert. (weiss ich noch nicht)
Variante 4: Ich behaupte, keine Zeit dazu zu haben und deklariere das Problem als "not urgent" - Priorität 5 von 5.

Was sonst? Der Pool ist warm. Heute wärmer als draußen. Die ersten Brombeeren fruchten auf meinem Arbeitsweg. Ich habe Besuch und fahre mit ihm bald zurück nach Hause. Dann ist erstmal noblog angesagt. Oder es gibt wieder vorpommersche Konkurrenz.

Noch das Allerletzte: Schreibe niemals in eine technische Dokumentation: "Operation of ... Is very straight forward".
Erstens stimmt es nie und zweitens hilft es nicht. Kein bisschen. Heute gelesen in einer Doku von 1977 (!)

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Freitag, 23. Juli 2010
Kryptische email und big debate
Ich bin gebeten worden, von meiner Arbeit zu berichten. Genauer: es entstünde der Eindruck, ich würde hier nur in der Gegend umherfahren. Ja das wär natürlich schön. Aber die Brötchen bzw. die Wabbel-Toasts müssen ja auch verdient werden.

Heute morgen empfing mich diese email im cc:
"subject: excess reportage on PF
Dear PF SSRO
Pls cf CFR 1610379"

PF ist das Subsystem. SSRO ist der Subsystem-Responsible Officer.
Pls=please cf=confirm(?) CFR=CODAS Fault Report
Tja also was tun? In der CFR Datenbank gab es keinen Eintrag mit so hoher Nummer. Schliesslich fand ich dann mit Hilfe meines Gegenübers einen JLS (JETLoggingSystem)- Eintrag.

Und dann konnte ich die ganze Story lesen.
Ein armer CODAS Mensch wurde abends um 9 zuhause angerufen wird, weil der Speicher von 2GB voll Logmessages gelaufen war. Dies, weil "mein" Server alle Sekunde versucht hat, den (die? das?) PLC zu kontaktieren und keine Verbindung bekommen hat. Und da die PLC als zuverlässige Industrietechnik gilt, die 10 Jahre lang niemals ausfällt, kann das ja niemals passieren. ;-) Vermutlich ist auch nur der Strom weg.
[BTW (=bei der Gelegenheit): es gibt jetzt den ersten Virus, der SCADA Systeme befällt. Das Ding versucht wohl Industriespionage und sendet PLC-Code, also Geheimwissen, an eine Adresse im Internet, die es allerdings schon nicht mehr gibt. Betroffen sind mal wieder alle Wi***ws-PCs, sofern sie WinCC oder PCS7 von der Firma Si***ns benutzen und das Teil verbreitet sich über USB-Sticks und Netzlaufwerke allein beim Ansehen von Icons, die links auf Anwendungen sind. Eine davon ist dann eben infiziert. [BTW: es geht ein Virus um im Institut. Mein Gegenüber fühlte sich dizzy. Und 2 Kollegen wurden schon nach Hause geschickt.]]

Dafür habe ich irgendwo in den Weiten des WWW eine Kolume gelesen, in der sich ein User(am PC arbeitender Mensch) darüber beim Systemadministrator beschwert, weil er so wenig Speicher-Platz hat und ihm vorrechnet, dass er in einem Jahr mehr Toilettenpapier verbraucht als der Speicherplatz kostet. Ist schon erstaunlich, wie exorbitant teuer Toilettenpapier heutzutage ist. In unserer WG ist das auch der kostenintensivste Posten in der Gemeinschaftskasse. In Belgien muss es noch teurer sein, weil E. immer welches von England nach Belgien geschafft hat. Vielleicht war der Autor ja auch Belgier.
Also: Wer hat das teuerste Toilettenpapier zu bieten? Ich checke nachher die Preise und geb dann meinen Kommentar dazu ab. [Natürlich hat der Typ nicht die sog. TCO(=Total Cost of OWnership) beachtet, denn der Speicherpreis sagt wenig über die Gesamtkosten der Datenspeicherung. Schliesslich will der Admin ja bezahlt werden dafür, dass er dem Anwender den Platz nicht gönnt ;-)]

So, nun genug von Arbeit und unmöglichen Abkürzungen und verschachtelten Klammern.

Ansonsten wirds jetzt politisch. Es gibt eine Große Debatte.

The web address is www.oxfordshire.gov.uk/bigdebate

Councillor Keith Mitchell, the Leader of Oxfordshire County Council, said: "People should have no illusions about the stark nature of the choices that face us here. We will have to cut back significantly if not completely on some of our services. The level of change will be unprecedented.

It is important that we factor in the views of Oxfordshire residents when making these incredibly tough choices. Constructive and innovative ideas are very welcome."

Ach, ich liebe die Demokratie! Solange genug Geld da ist, wird es ausgegeben. Aber wenn nix mehr da ist, wird das Volk gefragt, wo es zuerst sparen möchte. Leute, das ist kein Sarkasmus. Ich meine das ernst. Ich finde es gut, zuzugeben, wenn man nicht mehr weiter weiss.
Immerhin erinnere ich mich noch an den real existierenden Sozialismus. Da hatte die Partei immer recht.

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Donnerstag, 24. Juni 2010
Kuddelmuddel
Ich hab ihn! Ich hab den Schweinehund gefangen! Oder doch nicht?
Kaninchen
Ach das war nur ein junger Hase. Das arme Tier hat es erst mit um sein Leben rennen versucht und dann mit totstellen.

Habt Ihr Euch in der Zwischenzeit überlegt, was ein äußerer Schweinehund ist? Ich meine, wenn es einen inneren Schweinehund gibt, muss es auch einen äußeren Schweinehund geben. Ich habe dazu mehrere Erklärungen gefunden: Die Forderungen der Familie und die Forderungen der Gesellschaft, also der Druck von außen. Demnach müßte der innere Schweinehund also Druck von innen machen. Mmh. Eher Anti-Druck, wenn Ihr mich fragt.

Auf der Arbeit ist grad Kuddelmuddel. Kaum habe ich das Gefühl, einigermaßen produktiv zu sein,schon läuft es genauso wie zuhause. Räusper. Klienten stürmen mir die Bude ein und wollen alle gleichzeitig bedient werden. Kollegen aus befreundeten Instituten tauchen auf und sind nur diese Woche da und wollen unbedingt mit mir reden. Aber nicht, dass sie das letzte Woche mal hätten anmelden können? Mein Chef kriegt die Krise, weil er von dem Projekt noch nichts weiss und ich kriege den Auftrag, erstmal zu klären, um welches Projekt es sich eigentlich handelt. Finde dann 6 (!) Projekte, von denen 4 miteinander zu tun haben und 2 nicht, aber sie heißen so ähnlich und es sind auch die gleichen Partner dran beteiligt. Dann gibts noch einige Projekte in Aussicht.

Jedenfalls war ich beim Chef vom Chef. Dann kam ein anderer Kollege und meinte, der Chef vom Chef hätte keine Ahnung und ich solle lieber ihm glauben. Mein Gegenüber meint, ich hätte eine Büchse mit Würmern aufgemacht und ich wäre "brave", das zu klären, er hätte da noch nie durchgesehen. Und für nächste Woche bin ich zur Teilnahme an einem Meeting verdonnert, wo das 4-Projekte-Projekt durchgekaut wird, damit auch nichts vergessen ist und alle Bescheid wissen. An meiner Arbeit ändert das garnichts, aber ich hab wieder ein paar Leute kennengelernt und ein paar neue Abkürzungen und ein paar versteckte Orte im Intranet besucht.

Aber das Beste war ja neulich: Mein Service zu dem anderen Gerät war immer über Nacht gestorben. Da ausser mir den keiner neu starten konnte, habe ich nun einen Neustart-Knopf eingebaut. Und dann (aber erst dann!) sagen sie mir, dass sie ihr Gerät über Nacht ausgeschaltet hatten. Das hat natürlich mein Service nicht überlebt. Ja die Freuden des Arbeitslebens.

Nach der Arbeit war ich ausgiebig spazieren, im Pool, mit der WG Pizza essen und wieder spazieren und als Belohnung gibts noch einen Sonnenuntergang.
Sonnenuntergang

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Donnerstag, 22. April 2010
Katerstimmung
Gegen Ende der Konferenz hatte meine Aufnahmefähigkeit dann leider rapide abgenommen. Am Ende war dann auch mein Englisch am Ende. Nichts ging mehr. Den halben Sonntag habe ich geschlafen zur Erholung.

Die Vulkan-Opfer haben doch tatsächlich diese Open Space Konferenz hinbekommen, allerdings habe ich das erst hinterher mitbekommen. Es gibt da noch Kommunikationskanäle, die ich bisher nicht genutzt habe und der Mann hat einfach zu viele blogs und ich habe wohl im falschen nachgesehen.

Das wäre mein Preis gewesen:
http://openvolcano2010.wordpress.com/
Open Volcano 2010
An ad-hoc conference in London triggered by Eyjafjallajökull

Nun ich war doch froh, dass sich diese Woche etwas ruhiger anging. Habe auch noch keine besonderen Pläne für das Wochenende. Damit könnte es etwas in Richtung Nichtstun oder Naturfotografie
ein Magnolienbaum in Oxford
werden.

Vielen Dank den fleißigen Leserinnen und Lesern. Ich freue mich, wenn es Euch auch gefällt.

Arboretum, Sie sind mir eine Stunde voraus. Wer hat an der Uhr gedreht?
Bleistiftzeichnung einer alten Uhr

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Sonntag, 18. April 2010
Energie zu lernen
Wie versprochen hier nun der 3. Teil des Konferenzberichts.

Wie ich festgestellt habe, ging es in der mehrzahl der Beiträge garnicht direkt um fachliche Themen, sondern ganz oft um lernen. Darum, selbst besser zu werden und sich immer wieder den neuen Herausforderungen stellen. Und darum, besser zu kommunizieren, um besser im Team arbeiten zu können. Interessanterweise sind das wesentliche Themen, mit denen ich mich selbst in der letzten Zeit viel beschäftigt habe.

Ein Sprecher war ziemlich clever. Er wurde vor 2 Jahren vom Entwickler zum Chef der Qualitätssicherung befördert und war in diesem Job gerade ziemlich frustiert. So hat er also seine Geschichte erzählt und darum gebeten, Tipps und Hinweise zu bekommen. Und das hat ziemlich gut funktioniert. Hatte ich schon erwähnt, dass die Teilnehmer ziemlich viel diskutieren und interagieren bei den Vorträgen? So kamen ziemlich viele gute Ratschläge zusammen. Einige davon hat er an ein Flipchart geschrieben und sich dann ziemlich sicher mit nach Hause genommen. Das erspart ihm doch den Gang zur Selbsthilfegruppe.

Die Firma, in der er arbeitet, war gerade dabei, die magische Größe von 150 Personen zu überschreiten. Größere Unternehmen müssen anders funktionieren als kleinere. Der Grund ist ziemlich simpel: Bei 150 Leuten schafft es niemand mehr, alle zu kennen. Damit wird die
Kommunikation schlechter. Bzw. es braucht neue Kommunikations-Strategien. Normalerweise werden dann mehr Meetings durchgeführt und mehr Regeln aufgestellt. Ideen in dem Zusammenhang: Regeln brauchen Erklärung, warum sie aufgestellt wurden. Regeln müssen regelmäßig auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden. Besser Richtlinien, noch besser als Erwartungen formulieren. Also statt der Regel deren Zweck postulieren. Und dann gab es noch ganz viele Ideen, wie man seinen Chef erzieht. Das wurde diplomatischer als "mentor the boss" umschrieben. Zeige dem Boss, welche Konsequenzen seine Entscheidungen haben. Zeige dem Boss, wie die Firma WIRKLICH funktioniert, indem er einige Zeit in jeder Abteilung verbringt. Naja und die Meetings sind ja auch ein offensichtlich weltweit ungelöstes Problem. Die SCRUM-Leute machen täglich 10minütige Besprechungen im Stehen, dazu dann sowas wie monatliche größere Meetings UND sie kommunizieren zwischendrin einfach so. Ich wiederhole mich, die ganze Konferenz ging im wesentlichen um Menschen und kommunizieren von Menschen.

Oxford gilt als das Silicon Valley Englands, ich zitiere meinen Kollegen. Ach darum ist der große Antivirenhersteller so??os mit so einem großen Gebäude hier! ACCU hat nach London die meisten Mitglieder in Oxford (60). Trotzdem sind die regionalen Treffen eingeschlafen, sollen aber jetzt wiederbelebt werden. Irgendwie kommen mir auch diese Probleme bekannt vor. Werd mich mal auf die Mailingliste setzen und abwarten. Immerhin habe ich die Mitgliederversammlung überstanden, ohne einen Posten abzubekommen. Die waren auch zu schnell mit ihrem Englisch. Ich war schon froh, wenn ich wusste, wann ich die Hand heben musste. Nach 5 Tagen war mein Geist deutlich ermattet und das Englisch ging zunehmend in Rauschen über. Soviel hatten sie nun auch wieder nicht getrunken und ich bin ja Auto gefahren und war ausgeschlafen.

Heute, am Sonntag, liege ich faul im Gras. Die Sonne brutzelt, so dass ich kaum das Display erkennen kann. Der Pool liegt ohne Folie da, aber das Wasser ist grün und noch SEHR kalt. Und ich lese schon wieder das nächste Buch, dass ich bei dem Charity-Verkauf mitgenommen habe. Es ist über Einfachheit. Simplicity. Geschrieben von einem MIT-Professor in Design, John Maeda. Der hat nach 10 Jahren Professordasein ein Studium als MBA <(Master of Business Administration) angefangen und beschreibt, wie gut ihm das getan hat, mal wieder aus der Studenten-Perspektive das Lernen zu sehen und davon auch für sein Professor-Leben profitiert hat. Hier seine goldenen Lern-Regeln (gar nicht so leicht zu übersetzen):
Basics are the beginning - Grundlagen sind der Anfang
Repeat yourself often - wiederhole oft (üben üben üben)
Avoid creating desperation - vermeide es, Verzweiflung zu erzeugen (wohlgemerkt, selbsterzeugte Verzweiflung beim Versuch zu lernen)
Inspire with examples - inspiriere Dich mit Beispielen
Never forget to repeat yourself - vergiss nicht, zu wiederholen
Auch "BRAIN" abgekürzt.

Ich wollte noch etwas über Energie schreiben, auch gelernt von einem der beeindruckendsten Sprecher. Er sagte, dass er vor dem Vortrag immer furchtbar nervös ist und dann versucht, die ganze Energie zu sammeln und in den Vortrag zu stecken und dort als positive Energie dem Publikum zurückzugeben. So einfach kann das sein.

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Sonntag, 18. April 2010
vulkanische Energie
Die Konferenz ist aus. Alle Sprecher fahren nach Haus. Alle Sprecher? Nein! Ein kleiner irdischer Kontinent ist von einer Aschwolke verhüllt, wegen der alle Rückflüge gestrichen wurden. Damit sitzen alle fliegenden Sprecher fest. So bilden sich ganz neue Überlebensstrategien heraus:

Wie lange kann ein professioneller Programmierer in der Hotellobby überleben? Eine Fahrgemeinschaft bilden und mit der Fähre reisen? Mit dem Zug? Hoffen, dass es in den nächsten Tagen besser wird? Wenn wir schonmal da sind, laßt uns eine Open Space Konferenz organisieren.

Was ist das denn schon wieder? Hier das Zitat von Wikipedia: "Open Space (englisch für „geöffneter“, „offener“ oder auch „weiter Raum“) oder Open Space Technology ist eine Methode zur Strukturierung von Besprechungen und Konferenzen. Sie eignet sich für Gruppen von etwa zwölf bis 2000 Teilnehmern. Charakteristisch ist die inhaltliche und formale Offenheit: Die Teilnehmer geben eigene Themen ins Plenum und gestalten dazu je eine Arbeitsgruppe. In dieser werden mögliche Projekte erarbeitet. Die Ergebnisse werden am Schluss gesammelt. Wichtig ist, wenn der Open Space in geschlossenen Organisationen stattfindet, dass eine die Umsetzung von entstehenden Projektideen fördernde Infrastruktur bereitgestellt wird, denn Open Space kann in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Maßnahmen produzieren."

Also wenn die coolen Typen das bis Dienstag in London hinbekommen, muss ich wohl noch ein wenig Urlaub nehmen, um dabei zu sein. Ich will auch so ein cooler Typ sein! Und hier sind sie, die coolen Typen:

Hier sitzen sie alle auf dem Rasen. Die IT-bestseller-autoren gemeinsam mit den Novizen.

Aber ich habe noch mehr gelernt. Erstmal die kleinen Herausforderungen (Challenges) meistern: Die 4. Ausfahrt bei einem Kreisverkehr mit 6 (!) Ausfahrten schaffen. Schon beim 2. Mal hat es auf Anhieb geklappt, wenn auch mit etwas Schweiß, aber beim 4. Mal war es schon ganz leicht. Seht Ihr? der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen. Und sein Selbstvertrauen wächst, weitere Herausforderungen meistern zu können.

Was ist ein Lightning talk? Das ist ein abendlicher 5-Minuten-Vortrag nach dem offiziellen Programm über etwas Interessantes oder Spannendes oder Lustiges oder ... Der Lightning talk soll also Erleuchtung bringen oder einfach nur entspannen und hat beim ACCU Tradition.

die Erleuchtung

Was ist ein Volcano-talk? Das ist ein Vortrag, der aufgrund des Vulkanausbruchs spontan entstand, um eine Lücke zu füllen für die Vortragenden, die keinen Flug auf den kleinsten irdischen Kontinent abbekommen haben.

Und dann das Konferenz-Dinner! Nein, nicht Konferenz-Dinner, sondern Speakers-Dinner. Die Speaker müssen sich über alle Tische verteilen und die nicht-Speaker müssen nach jedem Gang den Tisch wechseln, damit alle mal die Chance haben, mit ihren Lieblings-Sprechern zu dinieren. Die spinnen, die Programmierer!

Damit der Spass nicht zu kurz kommt, wurde spontan eine Wette abgeschlossen über das Geburtstagsproblem. Das Geburstagsproblem berechnet die Wahrscheinlichkeit, mit der 2 Personen im gleichen Raum am gleichen Tag Geburtstag haben. Dazu wurden dann auch gleich einige Tests geliefert: Wenn sich nur eine Person im Raum befindet, ist die Wahrscheinlichkeit 0. Bei 366 Personen (vergesst für den Moment das Schaltjahrproblem) 1. Bei 1 Person etwas über 0, bei 365 etwas kleiner 1.
Das c-Programm, was die Lösung versuchte numerisch mit IEEE floating point numbers zu errechnen, bestand einige der Tests nicht. Die Wette galt: Das Programm so zu schreiben, dass es die Tests besteht. Am nächsten Tag wurde das Programm so umgefummelt, dass es die Tests bestand, aber trotzdem verkehrt war. Die verwetteten 20 Pfund gingen übrigens an eine Charity-Organisation. Am letzten Tag gab es dann noch 2 drauf: Der passionierte Tester zeigte, dass bei diesen Tests nur Stümper am Werk gewesen sein können. Was, wenn die Personen lügen? Was, wenn sie verschiedene Datums-Formate verwenden? Verschiedene Zeitzonen? Und: ja, es gab dann auch eine Lösung dieses Problems in Clojure (Lisp-Dialekt auf der Java Virtual Machine), die viel kürzer und eleganter war, mit viel besseren Tests und deren Ergebnis stimmte. Der Autor beanspruchte für sich 2*20Pfund. Sweet Charity.

Fortsetzung folgt.

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