Donnerstag, 31. Juli 2014
serious playing
Ich stelle mir vor, die lieben Kolleg*innen sollen seriös mit Lego spielen müssen.
http://www.seriousplay.com/

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Donnerstag, 24. Juli 2014
Von Aktionismus und Chefs, die glauben, gut delegieren zu können.
Neues aus meinem Projekt.

Vor Monaten hatten wir die Lese-Performanz-Tests zurückgestellt, weil das Archivieren der Daten Vorrang hat. Auf meine Nachfrage, wann denn die (bekanntermassen grottenschlechte) Lese-Performanz mal untersucht werden darf, hieß es nur: Das machen wir später.

Jetzt ist also "später".
Wir hatten unseren Planungs-Sitzungs-Marathon.
Am Ende, als schon fast alle Projekte durch waren (meines sowieso), kam plötzlich die Lese-Performanz-Diskussion wieder hoch. Seit dem vergangenen Wochenende haben wir nämlich echte Benutzer unseres Archivs. Die Daten fliessen schon seit März rein, aber bisher hat sie niemand ernsthaft gelesen. Kaum liest sie jemand, stellt er Performance-Probleme fest (die wir kennen und zurückgestellt hatten).
Mein Chef wird plötzlich wild und sagt: Haben wir das Archiv-Projekt falsch geplant? Wo sind die Lese-Performanz-Tickets? Natürlich habe ich dafür Tickets (Arbeitsaufgabenpakete). Davor sind aber noch gefühlte 40 Tickets, die wir bisher als dringender ansehen.
Bisher, das war heute mittag. Heute nachmittag hat also ein Ticket die 40 dringenderen überholt und damit ein wichtigeres Ticket aus der iteration gekickt.
Reingegrätscht sozusagen.

Der Berliner war völlig frustriert und kam hinterher zu mir ins Büro.
Jetzt muss ich für unsere Donnerstags-Sitzung den Chef davon überzeugen, dass wir erst die anderen 40 Tickets machen müssen oder wenigstens 10 davon.
Und da mein Chef immer alles ganz genau und haarklein wissen will, muss ich es also ausreichend gut vorbereiten.
Sonst werde ich schnell der Inkompetenz verdächtigt, sehe mich mit dem Vorwurf konfrontiert, mein Projekt nicht im Griff zu haben, DAS (Gesamt-)Projekt nicht im Blick zu haben...
Ich muss also chef-sicher darstellen, warum wir das Performanz-Problem nicht lösen können, ohne die vorherigen Arbeitsschritte zu tun.
Manchmal kann mein Chef ganz schön anstrengend sein.
Und es kostet so viel Reibungsverluste.

Aber vielleicht erklärt es sich ja alles mit der Hitzewelle. Da kann ein Chef schonmal hitzköpfig werden.
Und auch die Reibungsverluste fühlen sich viel heißer an als sonst.

2 Tage später
die Donnerstags-Sitzung lief gut.
Der Berliner meinte: Dass man hier einfach mal seine Arbeit macht, scheint in diesem Laden nicht möglich zu sein. Hier muss man alles haarklein erklären, bevor man es tun darf.
Vielleicht hätte ich ihn nicht vorher fragen sollen, was er von meiner Präsentation hält und ihn damit auch noch eine weitere Stunde von seiner Arbeit abhalten.

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Montag, 23. Juni 2014
Think before you type.
>sudo -i

We trust you have received the usual lecture from the local System
Administrator. It usually boils down to these three things:

#1) Respect the privacy of others.
#2) Think before you type.
#3) With great power comes great responsibility.

Password:

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Donnerstag, 19. Juni 2014
Spam der Woche
Absender: Admin
Betreff: Nachteulen vereinigt Euch! ;)

Hi,

Sie müssen wie ich eine Nachteule sein! Nun, wenn Sie noch wach
sind, ich bin über dieses neue unkomplizierte System gestolpert.

>> GratisDownload <<

Das Coole daran ist, Sie aktivieren es, bevor Sie schlafen gehen
und wachen dann mit mehr als EUR1.000 in bar auf Ihrem Account auf.

Sorgen Sie dafür, dass Sie es heute Abend einstellen. Dies ist
Ihre letzte Chance, sie nehmen es heute vielleicht vom Netz.

>> Gehen Sie hierhin <<

Danke

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Montag, 5. Mai 2014
Das Beste zum Schluss?
Meine bessere Hälfte hat mir verboten, noch weiter von Ahnühs zu reden.
Und von Prinz Charming schon erst recht.
Ein Blog kann sich ja nicht wehren. ;-)

Hier also die Hinterlassenschaften von Prinz Charming:

Man stellt ja sein Image dar: jede Woche ein neuer Dilbert-Comic, den nun der Nachfolger (wenn es denn nochmal einen gibt) entfernen darf.

Und das Beste zum Schluss:
Wir entdecken die Kladde, die Prinz Charming benutzt hat.
Neulich hatte er reingesehen, bevor er seine Kundenpräsentation hielt.
Sie ist komplett unbeschrieben.

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Donnerstag, 1. Mai 2014
Ende
Prinz Charming hatte wieder sein Montags-Syndrom:
Sah müde aus, rote Augen, rotes Gesicht. Sah krank aus. Und raffte mal wieder nicht viel.
Vielleicht bekifft er sich ja am Wochenende systematisch?
Und dann manchmal auch noch in der Woche, das könnte die Gedächtnislücken erklären und die Schwierigkeiten, sich an unsere Termine zu erinnern.
Das nennt sich auch das "Amotivations-Syndrom" bei Cannabis-Konsum. Ist aber keine gesicherte Erkenntnis.
Wenn ich Wikipedia mal zitieren darf:
"Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit.
Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger:
Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus."
Hört sich für mich nach Volltreffer aus.

Das allein reicht schon, um Vieles zu erklären, was mir mit Prinz Charming begegnete.
Ebenso passend sind alle Merkmale der dissozialen Persönlichkeitsstörung, was mich weit mehr beunruhigt.
Dieses immerwährende Freundlich-Sein, keinerlei Anzeichen von Gefühlen, die unglaubliche Leichtigkeit dieses Menschen machen mich zunehmend nervös.
Er sitzt in meinem Zimmer, ich winde mich mit meinen Gefühlen bei seiner Kündigung und er sieht mir interessiert dabei zu.
Völlig unberührt von der Kündigungsbotschat saugt er förmlich durch Beobachtung auf, wie ich mich verhalte.
Als wenn er es erlernen will, um es in Zukunft selbst anwenden zu können.
Gleiches erlebe ich Tage später, als wir in einer gemeinsamen Sitzung mit meinem Chef sitzen.
Mein Chef sagt: er will von mir nicht die beste, sondern nur eine gute Lösung.
Ich sage: Die beste Lösung kriegst Du von mir sowieso nicht.
Prinz Charming sieht mich an und beobachtet mich völlig emotionslos.
Er kann mir stundenlang in die Augen gucken, wie immer ohne mit der Wimper zu zucken.
Wenn ich es bemerke und zurückgucke, wendet er nicht die Augen von mir ab.

Er saugt meine mentalen Energievorräte ab. Ich fühle mich ihm nicht gewachsen.
Heute, an seinem letzten Arbeitstag, verstecke ich mich weitgehend hinter meiner Tastatur.
[Ich hatte wieder einen totalen Mitleidsanfall, nachdem ich gestern einen Chorauftritt hatte.
Wir hatten zu einer Preisverleihung gesungen. Einer der Preise war die Durchführung einer Veranstaltung zum Thema:
"Wer bin ich? Was brauche ich? Wie bekomme ich, was ich brauche?"
Ich musste an Prinz Charming denken und das er das gut brauchen könnte, weil er doch letztlich ein armer bemitleidenswerter Mensch ist.]
Da ich morgens beim Zahnarzt war und Schmerzen habe, kann ich mich mit der Entschuldigung, ich hätte Zahnschmerzen,
ohne allzusehr zu lügen, für mein seltsames Verhalten entschuldigen. Soweit bin ich nun schon.
Zum Abschied drücke ich Prinz Charming die Hand und wünsche ihm alles Gute.
Aber seine Hand ist nur ein Stück Gummi und ich kann kaum die Hälfte davon erwischen. Er guckt mir auch nicht in die Augen.
Der Aal ist mir entglitten.

Das Internet ist sich einig: Meiden Sie Kontakt mit solchen Menschen.
Ich denke, das ist ein guter Tipp. Bis zum Schluss hatte ich eigentlich erwartet, da kommt nochmal irgendwas.
Aber vielleicht ist es ja auch noch nicht vorbei.

Bis zum Schluss hat Prinz Charming seinen Schafspelz nicht gelüftet. Und ich habe keine Lust darauf, zu erfahren, was für ein Raubtier dahintersteckt.

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Montag, 28. April 2014
Der charmante Hacker
Prinz Charming hat sich in mein limbisches System eingehackt:

Wir machen unser daily standup, alle sind reihum dran.
Ich denke: Eigentlich könnte Prinz Charming mich jetzt mal ein bisschen anlächeln.
Als der Niederländer redet, sehe ich Prinz Charming auffordernd an.
Prompt reagiert er. Er strahlt mir sein freundlichstes Lächeln mitten ins Gesicht und schaut mir wie immer direkt und ohne mit der Wimper zu zucken in die Augen.
Während ich noch denke: "Wow, das klappt aber prompt!", reagiert mein limbisches System.
Ein Emotionsschub durchfährt meinen Körper vom Kopf bis in die Füße.
Es fühlt sich irgendwie gut an und irgendwie auch nicht.
Mein Denkapparat schafft es nicht mehr, weiter darüber nach zu denken.
Dann ist Prinz Charming an der Reihe.
Er faselt was von wir hätten komisch programmiert und man müsste das alles ganz anders machen.
Ahnüh 4 wird sehr sehr unwillig und schlägt sich die Hand vor die Stirn.
Ich beginne, Prinz Charming zu verteidigen, denn so geht das schliesslich auch nicht.
Dann nehme ich wahr, was ich da tue. Und ich stoppe mich und lasse die Kollegen ausreden.

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Samstag, 12. April 2014
Alles Zucker
Prinz Charming lächelt.
Er hört mir zu. Er stimmt mir zu. Er gibt mir recht.
Er ist ein netter Junge, sagt der Niederländer. Aber kann er auch was?
Erst war er immer wieder krank und fing dann jedesmal wieder bei null an.
Jetzt ist er nicht mehr krank, aber er fängt trotzdem jedesmal wieder bei null an.
Prinz Charming lächelt mir zu. Er ist ein netter Junge, sagen die anderen Kollegen.
Ich sage zu ihm, seine Leistung ist schlecht. Er gibt mir recht. Ganz schnell.
Ich sage zu ihm, er hat 4 Wochen für eine Aufgabe gebraucht, die nach seiner eigenen Schätzung in 2 Tagen erledigt sein sollte.
Er gibt mir recht und sagt ganz schnell: Es war nicht umsonst.
Ich würde Prinz Charming so gern glauben.
Er kann sich nicht mehr daran erinnern, was er vor 4 Wochen getan hat.
Print Charming lächelt. Er lacht über meine Witze. Er hört mir zu. Er stimmt mir zu. Er gibt mir recht. Er ist so ein netter Junge.
Der Niederländer sagt: Er ist ein netter Junge, aber er kostet bloss Zeit.
Mein Chef setzt mir die Pistole auf die Brust: Entscheide sofort, oder behalte ihn noch ein paar Monate.
Prinz Charming muss gehen. Er hört mir zu und gibt mir recht. Er sagt ganz schnell: Gibt es noch eine Chance?
Ich sage: Nein.
Prinz Charming lächelt immer noch. Er läuft zu Höchstform auf.
Er fragt mich, welche Aufgaben er in seinen letzten Tage noch erledigen kann, um das Projekt maximal voranzubringen.
Mir fällt nichts ein.
Ich überlege, welche Dinge gut gelaufen sind. Mir fällt nichts ein außer: er ist ein netter Junge.
Prinz Charming schlägt vor, unsere Software umzustrukturieren. Andere würden das auch so machen.
Ich frage mich, wie das wohl mein Projekt voranbringen soll.
Ich denke, er soll den Niederländer wenigstens nicht von der Arbeit abhalten.
Ich denke, er sollte im Internet surfen und keinen Schaden anrichten.
Ich bringe es nicht übers Herz, ihm das so zu sagen.
Prinz Charming lächelt.
Es fasziniert mich und ich bewundere es ein klein wenig und es tut auch noch ein bisschen weh.
Immerhin habe ich fast 9 Monate gebraucht, zu realisieren, was hier abgeht.

Ach hätt ich doch bloss den Oger genommen!

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Dienstag, 1. April 2014
Ahnüh 2 bis 6
http://witchit.blogger.de/stories/2318642/
Wie es weiter ging?
Ahnüh 5 ist schon seit Monaten weg und Ahnüh 6 liegt auch in den letzten Zügen. Ich brauche ein kleines Wunder oder so. Noch jemanden neu einarbeiten will ich nicht, weil uns das nur weiter verzögert. Also machen wir mit reduzierter Mannschaft weiter. Verlängerung für Ahnüh4 um weitere 15 Monate. Drückt mit die Daumen, dass er solange nichts Besseres findet!

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Dienstag, 25. März 2014
Dienstreise
Fünf Uhr klingelt der Wecker.
Duschen, Essen, Hundeapziergang. 10 vor sieben, schnell den Laptop, Rucksack, Trolley, Autoschlüssel geschnappt und ab zum Bahnhof.
Parkautomat bedienen, Fahrkarte per Buchungsnummer aus dem Automatek holen, 7 Seiten Druck abwarten, der Zug fährt ein...
Umsteigen. Nochmal umsteigen. U-Bahn 1, U-Bahn 2. 17 Uhr, Ankunft am Dienstort,
schnell nen Kaffee und dann ganz leise ganz nach hinten in die laufende Podiumsdiskussion.
Laptop, Rucksack, Trolley schnappen und zum Abendessen gehen, Sachen deponieren, Jacke obendrauf.
Laptop, Rucksack, Trolley schnappen, ab in die U-Bahn, einchecken im Hotel. Es ist nun wirklich schon spät und vor mir sind 2 Problemfälle an der Rezeption,
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit. Ich lege die Sachen ab.
Endlich habe ich den Schlüssel, ab ins Zimmer mit dem Fahrstuhl. Sachen in die Ecke werfen.
Nochmal los, nur den Rücksack mit, noch auf einen Absacker mit den Kolleg_innen.
Am nächsten Morgen Rucksack und Laptop schnappen - wo ist der Laptop???
Im Institut? In der U-Bahn? In der Bar?
Wäre nicht mein erstes Mal, dass ich meinen Laptop in der Bahn vergessen hätte.
Nicht aufregen, nachdenken! Wo hatte ich ihn noch?
Vielleicht liegt er bei der Rezeption. Leer.
Ich frage die Rezeptionistinnen, die mir freudestrahlend den Laptop aushändigen!
Puh!

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