Jesus Christ Superstar
Bevor es adventlich wird, hier noch ein trautes Naturfoto mit Strommasten von meinem Arbeitsweg in klirrender und ganz untypischer englischer Kälte:
Mäh selber!
Alle Kollegen meinten, hoffentlich schneit es nicht. Denn: "Wir können nicht mit Schnee umgehen" (We can't cope with snow).

Gestern, am Samstag vorm 1. Advent, war ich mal wieder in Oxford. Wie üblich mit dem Auto bis zum Park&Ride und dann mit dem grünen Doppeldeckerbus weiter. Ganz Oxford ist zum Weihnachts-shopping auf den Beinen, könnte man meinen.

Zunächst hatte es mir der german christmas market angetan. Ich hatte vorher den nickenden Koch gefragt, ob es sich lohnen würde und er meinte, ich könne mich ja darüber amüsieren gehen, was Briten sich unter einem deutschen Weihnachtsmarkt vorstellen würden.
Ich würde sagen, das war ganz gut getroffen. Er erinnerte mich an die kleinen Weihnachtsmärkte in Vorpommern. Es gab ein Kinderkarussell, ausreichend Glühwein und Bratwurst, ausserdem Dinge die der Mensch nicht braucht aus aller Welt zu kaufen, die überwiegend keinen Weihnachtsbezug hatten. Da es klirrend kalt war, war auch das passende Weihnachtsmarkt-wetter.

Dann noch ein wenig shopping und ein wenig Coffee-shopping und zu guter Letzt bin ich dann ins Oxford Playhouse gegangen und habe mir Jesus Christ Superstar das Musical angesehen.

Die Stücke werden hier immer nur eine Woche lang aufgeführt und es gibt keine Sonntagsaufführung, aber immerhin eine Nachmittagsvorstellung am Samstag. Die Wahl fiel mir diesmal wirklich schwer, denn es gab zur gleichen Zeit auch anderswo in Oxford Alice in Wonderland. Beide Stücke sowohl nachmittags als auch abends zur gleichen Zeit, aber an anderem Ort. 2 Veranstaltungen an einem Tag hätten sich dann aber doch zu Freizeit-Streß gemausert und in der Woche komme ich irgendwie zu nichts.

Ich habe die Wahl nicht bereut. Kannte das Musical noch nicht. War gut gemacht, gut gesungen und gespielt, Jesus war eindrücksvoll blutig bemalt.
Und da ich schon im Oxford Playhouse (OP) war, konnte ich gleich eine Konzertkarte für unser Chor-Weihnachtskonzert für meinen Besucher kaufen. Denn ich kann stolz verkünden, dass unsere Karten im "OP" verkauft werden. Sie wollten beim Ticketschalter meinen Namen, Adresse und Telefonnummer, um mir dann am Ende das ticket in die Hand zu geben. Ich vermute mal, dass ich dann nächstes Jahr Post aufs Farmhaus bekomme.

Die Christmas Lights sind angeschaltet:
Oxford in Lights

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witchit, Sonntag, 28. November 2010, 17:36
Gespräch auf dem Weihnachtsmarkt:
Ich komme mit einem Verkäufer ins Schwatzen. Da ich noch den Glühwein in der Hand habe und seine Waren be-greifen möchte, sage ich ihm auf Deutsch, dass ich den Glühwein abstellen muss. Er antwortet mir auf Deutsch. Es stellt sich heraus, dass er 2 Jahre in Berlin gelebt hat und da noch einen Laden hat und das erste Mal in Oxford seine Waren verkauft. Angezogen von unserem Gespräch kommen weitere Kunden an den Stand, wir wechseln in ein Denglisch. Eine Kundin meint, sie hätte diese Ware letztes Jahr in Deutschland gekauft. Der Verkäufer sagt zu mir: Worüber redeten wir gerade? Bitte sagen Sie dies der Dame. Ich denglische mit der Dame und dem Verkäufer. Wir finden heraus, dass ihr Sohn in Hamburg lebt. Der Verkäufer ist übrigens aus Jerusalem und was er verkauft, wird nicht verraten, weil ich ein Geschenk für ein Familienmitglied eingekauft habe. Smalltalk gemischt mit einem Verkaufsgespräch.

Demo in Oxford:
Nachdem Oxfordshire sparen muss und es die big debate gibt (siehe alten blogeintrag http://witchit.blogger.de/stories/1669271/), war ja klar, dass irgendwann irgendwo dann auch der Rotstift angesetzt wird.
Unter anderem trifft es auch die Jugendarbeit. Dagegen wird demonstriert. Verglichen mit der Menge, die ihre Weihnachtseinkäufe erledigt, sind es nicht viele. Ich sehe jedenfalls meine erste Demo in Oxford.