Lyme Regis
Lyme Regis ist ein Städtchen an der Südküste von Devon.
Um dorthin zu gelangen, heisst es erstmal eine gut zweieinhalbstündige Autofahrt unternehmen. Erst Schnellstraße, dann an stonehenge vorbei.
Die letzte Stunde immer auf schmalen Straßen durch die hügelige Landschaft schlängeln, durch romantische Täler, voll von Bäumen beschattete Straßen, schnuckelige Städtchen und Dörfer und natürlich an jeder Menge Hecken vorbei.

Steinreich ist die Gegend um Lyme Regis! Steinreich und reich an Fossilien.
Hier ein Künstler, der Steine balanciert.
ein Künstler balanciert Steine am Stand
Die meisten Leute sind aber wegen diesem hier:
Versteinerung
natürlich die Westentaschen-Variante davon.
Dazu nehmen die Leute ihre Geologen-Hämmerchen mit und hämmern wahllos auf alle grauen Steine ein in der Hoffnung auf Fossilfunde. Und die Steine tun ihnen den Gefallen und fallen in schmale Scheiben auseinander.

Nicht umsonst nennt man die Küste dort die Jurassic-Coast. Sie gehört zum Weltkulturerbe. Wobei ich noch nie kapiert habe, wie Natur zu Kultur-Erbe gehören kann. Aber egal.
Hier sind sogar die Pflanzen direkt dem Jura entsprungen.
Farne
Es gibt Farne und Schachtelhalme.
Ich unterhalte mich nett mit einem Wanderer. Genauer gesagt er fragt mich aus. Und ich lerne wieder was dazu: "Boffin" und "I'd rather spend a week with someone than a fortnight". Ich revanchiere mich mit "Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen".

Aber Lyme Regis ist auch ein ganz normales englisches Seebad mit Strandpromenade.
Promenade
Englisches Eis ist lecker, Fish & Chips ist auch okay. Wobei ich gerade noch verhindern kann, dass sie mir das mit Essig verhunzen. Dafür muss ich den Ketchup extra bezahlen.

Hier ein Blick auf den Hafen vom Jane-Austen-Garten aus gesehen. Mit der typischen Palme im Vordergrund, die in allen Bädern zu finden ist.
der Strand vom Jane Austen Garten aus gesehen
Wo wir schon im Garten sind, hier noch ein Blick auf die Küste in Richtung Ost.
Blick auf die Küste vom Garten

Es gibt auch hier Camper mit allen Arten von Campingwagen oder mit kleinen Hütten, die wie Perlenketten aneinandergereiht sind.
Die Camper

Der Coast-Path nach Ost ist leider gesperrt wegen Geröll. Die Küste lebt eben. Wind und Wasser zollen ihren Tribut.
Zum Baden ist es mir zu kalt. Bin wohl pool-verzärtelt. Hier gehen eh alle nur mit Neoprenanzug baden und das ist wohl auch das passende Outfit für das Wasser.
Bei Ebbe macht das Fossiliensuchen dann besonders Spass, weil dann das Wattenmeer freiliegt. Es gibt alles was das Herz begehrt: Sand, Modder, Steine von klein bis riesig, Felsen, stinkende Algen, Muscheln.

Am Abend dann stelle ich fest, dass mein Heimweh nach der Ostsee immer noch da ist. Oder vielleicht will ich einfach nur nach Hause (Vorpommern)?

Übernachtung ist nun nicht mehr zu bekommen. "No Vacancies" auf allen Schildern. Zuhause (England) komme ich gerade recht: Der Däne aus den En Suite Zimmer (Zimmer mit eigenem Bad) hat Geburtstag und alle sitzen an langer Tafel und für mich ist auch genug da. Und es ist alles selbst gekocht und schmeckt richtig gut. Sie nennen es Roast. Aber es gibt natürlich auch jede Menge Vegetables, bei den Engländern wird eh nicht so viel Fleisch gegessen.
Tja und dann tanzt mal wieder der Bär. Die WII läuft auf Hochtouren, erst Band, dann Tanz.

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