Sonntag, 25. Mai 2014
Dann verarsch ich mich doch einfach selber
Meine neueste Waffe im Kampf gegen den inneren Schweinehund lautet:
Anti-Enh-Peh-Deh-Training.

Und das geht so: Ich habe mit mir selbst einen Vertrag geschlossen mit einer Laufzeit von 18 Monaten.
In diesem Zeitraum mache ich einmal wöchentlich eine Stunde Sport.
Die Durchführung des Sports quittiere ich mir selbst auf einer Liste mit Datum, Ort, Sportart und Unterschrift.
Wenn ich 50 mal schaffe, habe ich den Vertrag erfüllt.
Wenn ich nicht 50 mal schaffe, muss ich als Strafe eintausend Euro an eine Partei spenden, die ich nicht besonders mag.
Ich habe mich für die Enh-Peh-Deh entschieden.

Kollegen meinten dazu: Oh nein, spende das Geld lieber an eine gemeinnützige Organisation!
Aber ich meine dazu: Ich habe nicht vor, Geld zu spenden, sondern es garnicht erst dazu kommen zu lassen.

Und was soll ich Dir sagen, liebes Blog? Es funktioniert!
Immer wenn ich nun also ins Fitness-Studio gehe, mache ich Anti-Enh-Peh-Deh-Training.
Ich fühle mich so langsam wie ein antifaschistischer Widerstandskämpfer.
Wenn schon der Sport keinen Spass macht, dann hilft mir wenigstens mein Kampf.
Der gegen den Schweinehund. Eine kraftvolle Anti-Motivation, die auch äußerst wirksam ist.

So bin ich nun seit wenigen Wochen zum ersten Mal in meinem Leben Mitglied in einem Fitness-Studio.
Unter einem Jahresvertrag ging es leider nicht zu machen. Ich hatte vorher schon alle Fitness-Studios abgeklappert und die meisten hatten mir nicht gefallen.
Oder die mir gefallen hatten, gibt es nur woanders.

Das Jetzige hat so ein Zirkeltraining mit 10 Geräten. Da sind immer 2*30 Sekunden am Gerät zu trainieren, dann 30 Sekunden Pause mit Wechsel auf das nächster Gerät.
Die Geräte selbst sind per Knopf ganz schnell eingestellt.
Zwischen den Geräten gibt es noch einige Übungsstationen mit Balance-Übungen.
Mit Erwärmung und 2 Durchgängen komme ich dann auf eine Stunde und kann mir hinterher wieder eine Trainingseinheit auf meinem Vertrag gutschreiben.

In dem Studio laufen so einige tätowierte Typen rum und es hängen überall Plakate mit Waschbrettbäuchen und photoshop-weichgespülten glücklichen jungen sportlichen Menschen.
Dazu Werbung für komische Eiweiss-Getränke und Fitnessriegel und sowas.
Aber die meisten Leute sind schlau genug, nur Wasser zu trinken.
Manchmal frage ich mich, wieviele von den Leuten die Enh-Peh-Deh wählen.
Wenn sie wüssten...

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