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am Rande des Burnout vorsingen
Gestern redete der Linguist schon wieder über Burnout!
Dabei ist die Arbeitsstätte gerade erst eine Woche geöffnet!
Muss ich mir Sorgen um ihn machen? Und wenn ja, was dann?
Wir hätten so einen unglaublichen Druck in unserer Abteilung. Und unsere Chefs hätten keine Ahnung davon und wir müssten uns alle mal für drei Monate in eine Burnout-Klinik einweisen lassen...
Ich erzähle also was von Grenzen setzen und Work Life Balance und so weiter.
Nein, meint der Linguist, das System wäre krank.
Und wenn schon, finde ich! Klar ist es einfacher, in einem gesunden System selbst gesund zu bleiben als in einem kranken. Es mag also so sein, dass in einem kranken System mehr Menschen krank sind. Trotzdem hat jeder Mensch selbst einen Gestaltungsspielraum, den er ausnutzen sollte.
Und immer auch (oder doch allermeistens) gibt es die Möglichkeit, das System zu verlassen.
Ich lasse mich von meiner Krankenkasse coachen in Streßresistenz, gesunder Ernährung und Motivation.
Ich sag nur: Volition und Selbstkonkordanz und der Schweinehund...
Aber mein Kollege hört schon nicht mehr hin...
Dafür hatte ich heute "Vorsingen" beim Oberboss: mein monatliches Projekt-Meeting.
Letztes Jahr hatten sie mich ja gezwungen (ich hatte mich drauf eingelassen), mein Projekt so gut zu planen, dass ich es nun also tatsächlich auswendig kann. So hat dies also doch noch sein Gutes. Jemand könnte mich nachts im Schlaf wecken und ich wüßte auf Anhieb, welches Arbeitspaket in welchen Meilenstein gehört und was das zu bedeuten hat und warum das so und nicht anders geplant ist und was wovon abhängt und was wir machen könnten, wenn wir irgendwo stocken würden.
Gelernt habe ich es, als ich mir Karteikarten mit den einzelnen Arbeitspaketen erstellte, mit deren Hilfe ich den Projektstrukturplan erstellen wollte. Dieses Anfassen / Be-Greifen der einzelnen Arbeitsschritte hat den Durchbruch gebracht. Ich bin also (auch) ein haptischer Mensch. Wusste ich noch garnicht.
Jetzt habe ich diese schönen selbstgestalteten (=beschriebenen) und -gebastelten (=zugeschnittenen) farbigen Karten in der passenden Reihenfolge aufgestapelt. Man könnte sie als Story Cards verwenden (wie beim Extreme Programming, was wir aber nicht oder nur ansatzweise machen), nach jeder Iteration (4-Wochen-Scrum-Planung) könnte es dann ein "burndown" geben.
Ich habe mir aber tatsächlich vorgenommen, alle Karten am Ende zu verbrennen in einem hübschen Lagerfeuer. Jetzt wo ich das so schreibe, denke ich, ich werde das Projektteam dazu einladen, es wird auch was zu essen / zu trinken geben / vielleicht kann jemand Gitarre spielen? Und dann bei der Lagerfeuer-Romantik, wenn es schon dunkel wird, lese ich die Stories (Arbeitspakete) vor und übergebe sie genüßlich den Flammen.
Davon träumt sich im Winter ja gut!!!!!!!
Wenn (falls) der Plan so weitergeht, sind die Meilensteine 1 und 2 frühestens im November und Dezember fertig und der Meileinstein 3 im Herbst nächsten Jahres, das wird also etwas frisch werden am Lagerfeuer.
Was wollte also der Oberboss heute? Stellte Verständnisfragen, will den Status wissen und mischt sich in Detailfragen ein. Wir haben noch eine Reihe von Konzepten zu machen, die ich auch eingeplant habe. Damit die geplante Zeit für die Konzepte nicht aus dem Ruder läuft, weil hier bei der Schätzung die größten Unwägbarkeiten sind, machen wir also Konzept-Vorbesprechungen (sozusagen Konzepte für die Konzepte). Da sortiert das Team dann das Thema, sammelt alle bekannten Probleme und Lösungsansätze und dokumentiert diese. Nachdem wir das also schon für mehrere Konzepte ganz erfolgreich gemacht haben, muss ich nun also dem Oberboss erklären, was eigentlich das Problem ist. Natürlich fängt er dann an, wild alles so sorgsam Sortierte wieder erstmal durcheinanderzuwerfen.
Da brauch ich noch ne "zündende" Idee, wie ich entweder den Oberboss aus der Fachdiskussion raushalte oder unsere Sammlung schon so gut aufbereite, dass er zufriedengestellt ist (vermutlich ist er erst zufriedengestellt, wenn die Konzepte fertig sind, die sind aber noch garnicht dran mit abarbeiten, seufz!). Jedenfalls lief das Meeting heute schon ganz gut, ich bin also schon in Übung, meinen Projektplan kenne ich ja im Schlaf, und es hat sogar richtig Spass gemacht, Und - wir haben genau eine Stunde gesessen (für Freitag nachmittag ist das auch mehr als ausreichend).
Also keine Anzeichen von Burnout bei mir.
Dabei ist die Arbeitsstätte gerade erst eine Woche geöffnet!
Muss ich mir Sorgen um ihn machen? Und wenn ja, was dann?
Wir hätten so einen unglaublichen Druck in unserer Abteilung. Und unsere Chefs hätten keine Ahnung davon und wir müssten uns alle mal für drei Monate in eine Burnout-Klinik einweisen lassen...
Ich erzähle also was von Grenzen setzen und Work Life Balance und so weiter.
Nein, meint der Linguist, das System wäre krank.
Und wenn schon, finde ich! Klar ist es einfacher, in einem gesunden System selbst gesund zu bleiben als in einem kranken. Es mag also so sein, dass in einem kranken System mehr Menschen krank sind. Trotzdem hat jeder Mensch selbst einen Gestaltungsspielraum, den er ausnutzen sollte.
Und immer auch (oder doch allermeistens) gibt es die Möglichkeit, das System zu verlassen.
Ich lasse mich von meiner Krankenkasse coachen in Streßresistenz, gesunder Ernährung und Motivation.
Ich sag nur: Volition und Selbstkonkordanz und der Schweinehund...
Aber mein Kollege hört schon nicht mehr hin...
Dafür hatte ich heute "Vorsingen" beim Oberboss: mein monatliches Projekt-Meeting.
Letztes Jahr hatten sie mich ja gezwungen (ich hatte mich drauf eingelassen), mein Projekt so gut zu planen, dass ich es nun also tatsächlich auswendig kann. So hat dies also doch noch sein Gutes. Jemand könnte mich nachts im Schlaf wecken und ich wüßte auf Anhieb, welches Arbeitspaket in welchen Meilenstein gehört und was das zu bedeuten hat und warum das so und nicht anders geplant ist und was wovon abhängt und was wir machen könnten, wenn wir irgendwo stocken würden.
Gelernt habe ich es, als ich mir Karteikarten mit den einzelnen Arbeitspaketen erstellte, mit deren Hilfe ich den Projektstrukturplan erstellen wollte. Dieses Anfassen / Be-Greifen der einzelnen Arbeitsschritte hat den Durchbruch gebracht. Ich bin also (auch) ein haptischer Mensch. Wusste ich noch garnicht.
Jetzt habe ich diese schönen selbstgestalteten (=beschriebenen) und -gebastelten (=zugeschnittenen) farbigen Karten in der passenden Reihenfolge aufgestapelt. Man könnte sie als Story Cards verwenden (wie beim Extreme Programming, was wir aber nicht oder nur ansatzweise machen), nach jeder Iteration (4-Wochen-Scrum-Planung) könnte es dann ein "burndown" geben.
Ich habe mir aber tatsächlich vorgenommen, alle Karten am Ende zu verbrennen in einem hübschen Lagerfeuer. Jetzt wo ich das so schreibe, denke ich, ich werde das Projektteam dazu einladen, es wird auch was zu essen / zu trinken geben / vielleicht kann jemand Gitarre spielen? Und dann bei der Lagerfeuer-Romantik, wenn es schon dunkel wird, lese ich die Stories (Arbeitspakete) vor und übergebe sie genüßlich den Flammen.
Davon träumt sich im Winter ja gut!!!!!!!
Wenn (falls) der Plan so weitergeht, sind die Meilensteine 1 und 2 frühestens im November und Dezember fertig und der Meileinstein 3 im Herbst nächsten Jahres, das wird also etwas frisch werden am Lagerfeuer.
Was wollte also der Oberboss heute? Stellte Verständnisfragen, will den Status wissen und mischt sich in Detailfragen ein. Wir haben noch eine Reihe von Konzepten zu machen, die ich auch eingeplant habe. Damit die geplante Zeit für die Konzepte nicht aus dem Ruder läuft, weil hier bei der Schätzung die größten Unwägbarkeiten sind, machen wir also Konzept-Vorbesprechungen (sozusagen Konzepte für die Konzepte). Da sortiert das Team dann das Thema, sammelt alle bekannten Probleme und Lösungsansätze und dokumentiert diese. Nachdem wir das also schon für mehrere Konzepte ganz erfolgreich gemacht haben, muss ich nun also dem Oberboss erklären, was eigentlich das Problem ist. Natürlich fängt er dann an, wild alles so sorgsam Sortierte wieder erstmal durcheinanderzuwerfen.
Da brauch ich noch ne "zündende" Idee, wie ich entweder den Oberboss aus der Fachdiskussion raushalte oder unsere Sammlung schon so gut aufbereite, dass er zufriedengestellt ist (vermutlich ist er erst zufriedengestellt, wenn die Konzepte fertig sind, die sind aber noch garnicht dran mit abarbeiten, seufz!). Jedenfalls lief das Meeting heute schon ganz gut, ich bin also schon in Übung, meinen Projektplan kenne ich ja im Schlaf, und es hat sogar richtig Spass gemacht, Und - wir haben genau eine Stunde gesessen (für Freitag nachmittag ist das auch mehr als ausreichend).
Also keine Anzeichen von Burnout bei mir.
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