Dienstag, 4. Mai 2010
Oxford castle unlocked
http://www.oxfordcastleunlocked.co.uk/
Oxfords Castle wurde noch bis 1996 als Gefängnis benutzt. Mein Besuch, der schon in seiner Kindheit alle verfügbaren Gruselgeschichten der Stadtbibliothek gelesen hatte, musste also dorthin. Wir bekamen eine Führung auf den Tower und in die Zellen. Gemäß dem britischen Humor wurde die gesamte Besuchergruppe kurzzeitig in einer Zelle eingeschlossen. In diesen Zellen waren zuletzt bis zu 3 Häftlinge untergebracht.

Früher, vor hunderten von Jahren, wurden die Leute meist für Straftaten wie ein Huhn stehlen eingesperrt. Man kann förmlich die Armut und bittere Not beim Lesen der Geschichten spüren. Eine feine Lady mußte auch ins Gefängnis, weil sie ihren Vater mit Arsen vergiftet hatte. Er hatte der Heirat mit ihrem Geliebten nicht zugestimmt. Die Lady bekam Sonderbehandlung und durfte Besucher zum Tee empfangen. In späteren Jahren wurden die Gefängnisuniformen erfunden. Und die Insassen wurde mit körperlicher Arbeit beschäftigt, zum Beispiel mit Drehen eines Rades Wasser pumpen. Später dann mußten sie einfach sinnlos an einem Kasten drehen. Ah! Daher also der Ausdruck "Ich dreh am Rad!"

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Bletchley Park
http://www.bletchleypark.org.uk/
Nur eine Autostunde von Oxford entfernt, nahe der Stadt Milton Keynes, befindet sich Bletchley Park. Dort haben die Briten im 2. Weltkrieg die geheimen chiffrierten Botschaften der Deutschen Wehrmacht entschlüsselt. Nach eigenen Angaben haben sie damit das Ende des Krieges um ca. 2 Jahre verkürzt und somit unzählige Menschenleben gerettet.

Der geniale Mathematiker Alan Turing war dort etliche Jahre Chef und hat die Enigma-Dechiffriermaschine namens Bombe erfunden. Damit wurden mehrere Jahre lang die Botschaften der Nazis entschlüsselt. Alles war generalstabmäßig organisiert und insgesamt mehrere hundert Menschen beschäftigt.

Natürlich darf auch im Bletchley Park eine Churchill-Ausstellung nicht fehlen. Auf Churchill sind die Briten sehr stolz. Das war ein echtes Multi-Genie. Diplomat, Maler, Dichter und - bekennender Mittagsschläfer. Churchill hat jeden Tag sein "Power-Napping" gemacht, um danach wieder für die schwierigen Regierungsgeschäfte fit zu sein.

Außerdem gibt es noch ein Spielzeugmuseum, ein Post Office für Briefmarkensammler, Modelleisenbahnen, Zeitzeugnisse vom Ende des 2. Weltkrieges und und und. Viel zu viel für einen Tag. Aber auch hier kann mit einmal Eintritt ein Jahr lang alles angesehen werden.

Ein paar verrückte ComputerScientists wollten jedoch noch mehr. Da Turings Turingmaschine in keinem Informatikstudium fehlen darf, gibt es eine Ausstellung von Computern aus allen Zeiten. Da bleibt kein Auge trocken. Hier, an dieser Kiste, habe ich mein erstes Programm geschrieben. Da, schau mal, diese Maschine haben die Kommunisten nachgebaut. Dort, die Lochstreifen. Hier, der Supercomputer steht da einfach so rum. Und dann "wanted": Sie können helfen, wenn Sie eine Original-Bedienungsanleitung für dieses Teil haben. Sie können helfen, wenn Sie wissen, wofür jenes Teil verwendet wurde.

Nach über 8 Jahren Restauration, was wesentlich wesentlich länger als die Bauzeit ist, ist seit neuestem der "Colossus", die erste Rechenmaschine nach der Zusemaschine, wieder IN BETRIEB. Es rattert und blinkt und klickt und klackt, dass es eine Freude ist.
Try running colossus yourself:
http://www.codesandciphers.org.uk/
Colossus

Und hier ganz in der Nähe findet sich auch WITCH - the Wolverhampton instrument for teaching computing from Harwell. Witch hat es auf eine für Computer sagenhafte Laufzeit von 22 Jahren gebracht und damit einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde erhalten.
WITCH - the Wolverhampton instrument for teaching computing from Harwell

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