Hinterm Horizont
wird als Musical am Potsdamer Platz gespielt.

Mit dabei viele bekannte Hits von Udo Lindenberg, eingebettet in eine Geschichte über den Fall der Mauer und die obligatorische Liebesgeschichte, natürlich mit dem Mädchen aus Ostberlin.
Auch Stasi, DDR-Doping und Moskau dürfen in der Geschichte nicht fehlen.

Das ganze kräftig umrühren, mit tollen Stimmen und Original Fernsehaufnahmen würzen und schon entsteht ein mitreißendes Musical.

Meine bessere Hälfte und ich sitzen fast in der 1. Reihe (in der 2.) mit den geschenkten Gäulen (aka Gutscheinen) und lassen uns von Musik und Story mitreißen. Es erinnert uns an unsere Jugend in der DDR. An den Mauerfall. An all die vergessenen, verblassten Erinnerungen.

Das Stage Theater am Potsdamer Platz steht genau auf dem ehemaligen Mauerstreifen - das hat schon was! Selten so ein gelungenes Wochenende gehabt.

Auf der Fahrt genüßlich durch herbstlich gefärbte Alleen gefahren mit Pilzen, die am Straßenrand sprießten und herrlichem Sonnenschein.

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arboretum, Mittwoch, 17. Oktober 2012, 23:36
Haben Sie schon den Film This Ain't California gesehen?

witchit, Mittwoch, 17. Oktober 2012, 23:51
Nö, Gehaltvolles kommt selten im heimischen Cinestar. Aber ich war im "PLM" http://www.pommersches-landesmuseum.de/aktuelles/sonderausstellung.html bei der Sonderausstellung „Heimatkunde – Greifswald in den 1980er Jahren“ Fotografien von Robert Conrad
Mit der alten Dame, die gebürtige Greifswalderin ist. Und auch dort wieder Erinnerungen an vergangene Zeiten mit der Normalität der tristen bröckelnden Fassaden. Mit dem sozialistischen Wohnungsbau, dem die Abrissbirne voranging. Mit dem Wunsch der Menschen nach einer Wohnung und der Unmöglichkeit, alte Häuser zu erhalten. Eigenes Thema. DDR-Memoiren ... Da gibts noch ne Geschichte mit Wohnraumvergabeplan und Klospülung. Später.

arboretum, Mittwoch, 17. Oktober 2012, 23:58
Stimmt, Sie wohnen ja in der cineastischen Wüstenei. Verstehe ich gar nicht, wieso es in ostdeutschen Städten so selten Programmkinos gibt, in westdeutschen Kleinstädten gibt es die doch auch. Vielleicht gibt es den Film bald online zu leihen. Man sollte ihn allerdings weniger als Dokumentarfilm sehen - als der er zunächst starte -, sondern eher als "dokumentarische Erzählung", wie die Filmemacher ihn nun nennen oder gleich als Spielfilm.

Die Ausstellung hätte mich auch interessiert. Leider zu weit weg.

witchit, Mittwoch, 17. Oktober 2012, 23:59
paar Fotos sind noch hier: http://www.ndr.de/geschichte/heimatkunde299.html

witchit, Donnerstag, 18. Oktober 2012, 00:04
gibts schon so Programmkinos: http://www.latuecht.de/ Das sind nur 70km, schon machbar wenn gewollt. NOCH dichter dran wüßte ich aber nix.

arboretum, Donnerstag, 18. Oktober 2012, 00:11
140 Kilometer Fahrt für einen Kinoabend halte ich schon für heftig weit. Schade, dass das so ist. Wie sollen Jugendliche unter solchen Bedingungen einen Sinn für Filmkunst und ein Gespür für Qualität entwickeln? Oder mal einen fremdsprachigen Film mit Untertiteln sehen, was auch für die eigenen Sprachkenntnisse gut ist? DVD ist nur bedingt ein Ersatz, auf der großen Leinwand wirken Bilder einfach anders.

witchit, Donnerstag, 18. Oktober 2012, 00:22
Ich hatte mir mal die 140 km für ein klassisches Konzert in der dortigen Konzertkirche angetan, weil deren Klang so gerühmt wurde und ein Kollege davon geschwärmt hatte.

Die Neubrandenburger haben nicht nur ein Kino in einer Kirche untergebracht, sondern auch die größte Kirche am Platz als Konzerthaus umgebaut. Beides verbunden mit Entweihung des ehemaligen Gotteshauses. Vermutlich ist die Kirche froh, die teuren Gebäude nicht mehr sanieren/erhalten zu müssen.

Für die Jugend, insbesondere die unmotorisierte, ist ländliche Idylle eben doch sub-optimal. Hier sind auch Schulwege mit ÖPNV (wir nennen sowas Schulbus) von je einer Stunde hin und einer zurück zumutbar und normal, sogar für Grundschüler. Siehe http://www.landesrecht-mv.de/jportal/portal/page/bsmvprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-SchulEntwPlanVMV2005V3Anlage&st=lr Fußnote 3, das Kleingedruckte.

arboretum, Donnerstag, 18. Oktober 2012, 01:36
Ich habe mich noch gar nicht für den Link zu den anderen Fotos bedankt. Wenn man bedenkt, wie schön die Altstadt von Greifswald insgesamt wieder geworden ist, kann man nur froh sein, dass die Wende schneller kam als die Abrissbirne.

Kinder und Jugendliche in strukturschwachen Gebieten können einem nur leid tun. Kein Wunder, dass viele abhauen so bald es geht.

Gibt es in Greifswald eigentlich kein Programmkino? Das ist doch eine Universitätsstadt. Und so groß ist das Freizeitangebot da eh nicht, ich erinnere mich, dass die beste Freundin und ich nach unserem verlängerten Wochenende 2005 so ziemlich alle Kneipen dort kannten (und das Koeppen-Haus).

witchit, Samstag, 8. Dezember 2012, 21:31
Das wird wohl wieder mal Kunst am Bau sein.
Hinterm Horizont mit Kunstwerk